WSV Murau
Die unteren Bilder sind dem Buch "100 Jahre Schisport in Murau" entnommen. ISBN 3-9500244-0-9
Die ersten Schifahrversuche wurden im Bezirk Murau 1891 unternommen. Im Jahre 1894 entstand unter der Führung von Bernhard Fest die Sektion „Gau Murau – Verband steirischer Schiläufer“. Diese Sektion wurde im Jahr 1904 in den Wintersportverein Murau umbenannt.
Als im November 1905 in München der Osterreichische Skiverband (ÖSV) gegründet wurde, war Murau durch den Verband steirischer Skiläufer vertreten.
Der WSV Murau zählt daher zu den Gründervereinen des ÖSV.
Als anfänglich Alpin orientierter Verein entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten der Verein immer stärker zum nordischen Skisport. Die erste Sprungschanze wurde im Jahre 1933 gebaut. Damit war neben dem alpinen Schilauf, auch der Grundstein für den nordischen Schisport gelegt.
Unter schwierigen Umständen wurde von 1935 bis 1936 im Badkessel die Gumpold-Sprungschanze gebaut, die als erste steirische und als vierte österreichische Schanze die FIS-Genehmigung zur Austragung von intemationalen
Bewerben erhielt.
Die vielen Aktivitäten des Vereines wurden durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Doch unmittelbar nach Kriegsende, wurde die Vereinsarbeit durch den vorherigen Obmann Mag. Ernst Gasteiger wieder aufgenommen und der Schwerpunkt lag auf dem nordischen Sektor. Willi Egger von der bekannten Murauer Sportlerfamilie war der erste große Erfolgs-Skispringer aus Murau mit insgesamt drei Tagessiegen bei den internationalen Vierschanzentourneen. Willi Pürstl trug sich mit dem Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee 1974/75 ebenfalls in das Sieger-Ehrenbuch ein.
Ab dem Jahre 1963 begann der Wintersportverein Murau mit der Durchführung von Großveranstaltungen. Die ersten Veranstaltungen, die auch den Weg zu internationalen Wettkämpfen vorbereitete, waren die österreichischen nordischen Schimeisterschaften.
Bereits im Jahre 1965 bewarb sich Murau um die nordischen Schiweltmeisterschaften 1970 bzw. 1974. Beide Bewerbungen waren jedoch nicht vom Erfolg gekrönt. Im Jahre 1978 wurde Murau mit der Durchführung der nordischen Junioren-Weltmeisterschaft betraut.
1982 wurde Murau WM-Stadt. Beim FIS – Kongress in Nizza wurde dem Wintersportverein Murau die nordische Junioren-Weltmeisterschaft zugesprochen. Nach der Weltmeisterschaft 1982, die Murau endgültig im internationalen Sportgeschehen etablierte, wurden mehrere nationale und internationale Großveranstaltungen durchgeführt.
Neben insgesamt fünf Weltcupveranstaltungen, war Murau auch Mitkandidat bei der Olympiabewerbung der Steiermark für 2006.
Aber nicht nur die Organisation und Durchführung von Großveranstaltungen, sondern die Arbeit im Nachwuchsbereich, lag und liegt dem Wintersportverein Murau am Herzen.
Die Bewerbung für die Snowboard- und Freestyleweltmeisterschaft, sowie die Mitveranstaltung der Snowboard – WM 2003, bedeutete für den Wintersportverein eine interessante Herausforderung und sorgte für einen weiteren Höhepunkt in der Vereinsgeschichte.
Zahlreiche Spitzensportler vertreten den Namen Murau seit vielen Jahrzehnten in der internationalen Sportwelt. Besonders große Erfolge erzielten unter anderem Klaus Ofner, Christoph Eugen oder Christoph Sumann.
Martin Fritz setzt die Erfolgsserie der Murauer fort. Für den WSV Murau nahm er 2022 an den XXIV. Olympischen Winterspielen in Peking teil und erreichte beim Mannschaftsbewerb der Nordischen Kombinierer auf der Großschanze und anschließendem 4x5km Langlauf den vierten Platz wobei Martin um 4 Sekunden die Medaille versäumt hat.